Wenn die letzten Wochen politisch etwas gezeigt haben, dann dass wir eine fähige Regierung haben. In der Coronakrise wurde regiert und reagiert. Schnell, verhältnismässig und lieber mit einem Risiko weniger, dafür mit viel Bedacht auf die Gesundheit der Bevölkerung.

Die einen halten diese Reaktion für übertrieben, für andere kommen nun die Lockerungen zu schnell. Es ist wie bei den Busfahrenden, die können es selten allen Fahrgästen recht machen. Übernimmt man Verantwortung und damit eine Führungsposition, dann wird man angreifbar. Man muss Entscheidungen treffen und die können nicht für alle stimmig sein. Ausser man hat Zeit und die Möglichkeit partizipativ zu arbeiten. Die Betroffenen zu Beteiligten machen und sie mitgestalten lassen. Aber auch dann wird es immer solche geben, welche mit den Resultaten nicht zufrieden sind. Egal ob politisch oder gesellschaftlich, uns, also den meisten von uns, geht es zu gut. Wir wissen gar nicht mehr wie Verzicht sich anfühlt und wie die Beschränkung der Freiheit zusetzen kann. Nun haben wir wieder daran geschnüffelt. Es passt den wenigsten, das ist klar. Darum denke ich, es wäre an der Zeit, die kommende neue Normalität so zu gestalten, dass wir wieder mit Verzicht, Demut und Stille umgehen lernen.

Und dass wir unsere Verantwortungsträger Hoch leben lassen! Pflegerinnen, Busfahrerinnen, Müllmänner, Bundesräte und alle anderen wichtigen Stützen unserer Gesellschaft.