Seit Wochen dürfen wir uns über Gewitter erfreuen oder auch ängstigen, je nach Empfinden. Für mich als Wissenschafts- und Naturphänomen-interessierte ganz klar das erstere.
Wir Menschen wollten schon immer die natürlichen Erscheinungen erklären. Was man nicht kennt, macht Angst und so ordnete man auch die natürliche Ereignisse und Gegebenheiten wie das Meer, Blitze, Donner, den Sonnenauf- und untergang bestimmten Gottheiten und ihren Fähigkeiten oder Geschichten zu. Erst nach und nach konnten wir Wetterphänomene auch physikalisch beweisen. Die alten griechen glaubten zunächst noch, dass das Wetter von den Göttern im Olymp bestimmt wurde,
die Geschichten kennen viele ja aus der Schule;)
Nach der griechischen Mythologie beeinflussen die Winde, die im Inneren der Erde hausen und ab und an als mächtige Luftströmungen aus den Vulkanen ins Freie entweichen, das Wetter. Und im Altertum glaubte man noch, dass der Wille der Götter den Wind bewegt und verheerende Stürme denjenigen heimsuchten, der in Ungnade gefallen war.
Schon im 4. Jahrhundert v. Chr. wurde das Wetter wissenschaftlich betrachtet. Der griechische Philosoph Aristoteles war der Erste, der in seinen vier Büchern der Meteorologica die atmosphärischen Erscheinungen und die bis zu diesem Zeitpunkt bekannten Erkenntnisse über Wetterphänomene sowie über Erde, Feuer und Wasser beschrieben hat. Aristoteles gilt als Urahn der Meteorologie. Sein Werk „Meteorologica“ gab der Wetterkunde ihren lateinischen Namen. Er wandte sich unter anderem gegen die damalige vorherrschende Auffassung seines Kollegen Anaximander (611-546 v. Chr.), dass Wind nichts als bewegte Luft sei. (Der griechische Begriff meteoros bedeutet auch in der Luft schwebend.)
Doch wie Winde entstehen, konnte Artistoteles noch nicht erklären. Die Windmessung spielte eine große Rolle in der Wetterbeobachtung der Antike. Als ein steinernes Zeugnis antiker Meteorologie kann man heute noch in Athen den Turm der Winde bewundern.
Auch der Aristoteles Schüler Theophrast (372-287 v. Chr.) liefert mit seinen Schriften zur Wetterkunde grundlegende Erkenntnisse, auf die die späteren Meteorologen aufbauten. Doch das geschah erst über 2.000 Jahre später.
Die Geschichte der Meteorologie hängt eng mit den aufkommenden naturwissenschaftlichen Interessen und Forschungen zusammen. Erst als entsprechende Messgeräte erfunden wurden, entwickelte sich auch die Wetterkunde weiter.
Ein Regenmesser, so wie er in einer indischen Schrift aus dem 3./4. Jahrhundert v. Chr. beschrieben wird, und der antike Athener Turm der Winde, mit Windfahne und im Inneren einer Wasseruhr, gelten als die ältesten (bekannten) meteorologischen Hilfsmittel.
Um das Jahr 1600 baute Galileo Galilei das erste Thermometer, 1643 wurde das Barometer erfunden, und 1714 das Quecksilberthermometer. Dazu kamen die Forschungen über den Luftdruck, dazu kamen der Hygrometer, zum Messen der Luftfeuchtigkeit. Den Blitzableiter erfand der amerikanische Naturfoscher Benjamin Franklin 1751.
Nun, trotz allen Messgeräten und allen Naturwissenschaftlichen Erklärungen, manchmal sitze ich einfach nur staunend und tief beeindruckt da und beobachtet stundenlang in der Nacht, wie der Himmel von sagenhaften Blitzen erleuchtet wird, gefolgt von heftigen Donnergrollen, die durch den ganzen Körper gehen; und denke mir einfach nur: «Wow, wer oder was auch immer dahinter steckt!»
Momente, in denen ich Phänomene in der Natur oder die Natur selbst betrachte, bei denen ich immer wieder denke; hmm, schon ziemlich perfekt für nur einen «Zufall».
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