Entschleunigen, zu sich kommen, auftanken für den Arbeitsalltag. Das waren die häufigsten Antworten der Jugendarbeitenden auf die Frage, was sie von den Exerzitientagen mitnehmen. Als Mitleiter der Exerzitien kann ich das auch für mich selbst bestätigen. Die vier Tage in Terra Vecchia im Centovalli (Tessin) haben gutgetan und mich „geerdet“.  

Bewusst haben wir die Tage einfach gestaltet: Jeden Tag drei Gebetszeiten in der schlichten, aber stimmungsvollen Kirche, mit Taizé-Liedern, Bibeltext, Stille, Gebeten. Gemeinsames Kochen und Essen, Gesprächsrunden, Zeit zum Wandern oder Spazieren in den wunderschönen Kastanienwäldern, einfache Arbeiten für das Haus, z.B. im Garten oder Holzhacken. Das hat geholfen, aus dem oft hektischen Arbeitsalltag herauszutreten. Gerade die „Reduktion auf das Wesentliche“ hat Raum geöffnet für das, was die Einzelnen beschäftigt – und dazu beigetragen, das eigene Leben wieder neu zu ordnen und auszurichten. 

Sechs Jugendarbeitende aus den Kantonen Aargau, St. Gallen und Thurgau waren dabei. Organisiert wurden die Exerzitien von der DAJU St. Gallen, unserer Fachstelle und Damian Kaeser-Casutt von der Abteilung Pastoral des Bistums Basel. Geplant waren eigentlich fünf Tage vom 16. – 20. Oktober 2023. Auf den fünften Tag war aber Föhnsturm und Starkregen angekündigt. Einheimische haben uns empfohlen, früher abzureisen, weil zu befürchten war, dass die Seilbahn nicht fahren oder dass es zu Unterbrüchen bei der Centovalli-Bahn kommen könnte. Schweren Herzens haben wir dann als Gruppe entschieden, bereits am vierten Tag nachmittags abzureisen. 

 Nichtsdestotrotz: Die Exerzitien waren Tage, in denen „die Seele wieder nachkommen“ konnte. Eine Teilnehmerin meinte dann auch: „Wenn ihr wieder so etwas anbietet, bin ich sofort wieder dabei.“ – Ich auch.