Ich bin beeindruckt von den Jugendarbeitenden im Kanton Aargau. Wir haben uns vor kurzem online getroffen. Viele müssen ihre Arbeit mit den Jugendlichen komplett umstellen. Corona bringt massive Einschränkungen, für die Jugendlichen und die Jugendarbeitenden: Viele Jugendliche hängen bezüglich ihrer Freizeitgestaltung in der Luft. Sport- und andere Vereine haben ihre Aktivitäten gestoppt, das Fitnesscenter ist geschlossen, viele Jugendtreffs ebenfalls.
Im kirchlichen Bereich sind Firmvorbereitung und ausserschulischer Religionsunterricht im ganzen Bistum bis Ende Februar verboten, die Jugendverbände haben ihre Gruppenstunden und Scharanlässe sistiert. Firmungen, Lager, Reisen oder Anlässe sind fast unmöglich zu planen.
Jugendarbeitende entwickeln neue Angebote
Viele Jugendarbeitende sehen in dieser Situation aber nicht nur Probleme und Hindernisse, sondern entwickeln neue Angebote und Ideen. Beispiele: Ein Jugendarbeiter bietet anstelle des geschlossenen Jugendtreffs einen «Lernraum 4+1» an. Vier Jugendliche und ein*e Betreuer*in treffen sich dort, um zusammen zu lernen, aber auch zum Kochen und Essen. Gerade Jugendliche, für die das Homeschooling schwierig ist (Raum, Internet, ungestört lernen können etc.), erhalten so Unterstützung. Auch sucht er zusammen mit Jugendlichen und Behörden Möglichkeiten im öffentlichen Raum und in der Schule, wo Jugendliche sich aufhalten können.
Eine Katechetin hat ihre Oberstufen-Projekte umgewandelt zu einem Jugend-Gottesdienst-Projekt. Denn (Jugend-)Gottesdienste sind mit entsprechenden Schutzmassnahmen und ohne gemeinsames Singen weiterhin mit bis zu 50 Personen möglich. Die Jugendlichen sind dankbar, dass sie sich so persönlich treffen können und Ermutigung und Impulse erhalten. Einige arbeiten sogar freiwillig in der Vorbereitung mit.
Andere Jugendarbeitende bauen ihr Online-Angebot aus, installieren Server zur schnellen Kommunikation, halten via WhatsApp den Kontakt zu einzelnen Jugendlichen, erstellen eine Lernplattform für die Firmung. Ein Jugendarbeiter führt in der Firmvorbereitung ein Online-Treffen der Firmlinge mit dem Bischof durch. Ein anderer Jugendarbeiter hat anstelle des alljährlichen Weihnachtsspiels mit Kindern und Jugendlichen einen Film zur Weihnachtsgeschichte gedreht. Eine Pfarrei stellt auf Anfrage zurzeit unbenutzte Räume zur Verfügung, wo kleine Gruppen Jugendlicher sich treffen können.
Da kann ich nur sagen: Super, Hut ab vor so viel Kreativität und neuen Ideen!
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