Eine Gruppe junger Engel, dick eingepackt, mit Schal und gestreiften türkisblauen Mütze verteilt in ganz Nussbaumen «Grüezi, dörfed mir Ihne öppis schenke? Mir hend Stei agmalt und Sie dörfed sich eine ussueche!»
Die ältere Dame zeigt auf einen grünen mit Glitzer beschmückten Stein, welcher in der Sonne schön glitzert und antwortet den Engeln:
«Jö das isch aber lieb! Wüssed ihr, i han hüt welle go jasse, aber wege Corona isch es absgeit worde, bin trurig gsi, und ihr hend mir etz sone Freud gmacht mit dem! Danke vell vell mal!»
Die Engel und die Dame winkten sich zum Abschied zu, die Dame spazierte langsam mit einem Lächeln im Gesicht weiter, und die jungen Engel hüpften zufrieden und mit einem breiten Grinsen Richtung Alterszentrum, vor dem sie dann stehen blieben, den Bewohnern Lieder vorsangen, ihnen zuwinkten und am Ende noch ein Bild aus Kerzen auf den Boden legten.
Solche und viele andere berührende Szenen durfte ich vergangene Woche während der Aktionswoche von angelforce miterleben.
Es ist schön zu beobachten und regelrecht zu spüren, wie die Jugendlichen mit Freude und Stolz erfüllt werden, wenn Sie ein Lächeln zurückerhalten und Anerkennung für ihr Engagement. Es gibt aber auch manchmal Momente, welche für die Engel nicht so einfach sind und sie auch irritieren und verunsichern können, denn nicht alle Menschen reagieren mit Freude. Es gibt Situationen, in denen ignorieren sie die Engel welche sie ansprechen oder winken ab ohne ihnen fertig zuzuhören, weil viele Menschen sich nicht gewohnt sind, einfach so, ja wirklich «NUR EINFACH SO» etwas geschenkt zu bekommen, ohne dass sie danach ein Kässeli unter die Nase gerieben, oder ein Spendenblatt zum Unterzeichnen bekommen.
Diese ablehnenden Gesten sind für die engagierten jugendlichen Engel in dem Moment sehr unangenehm und enttäuschend. Aber genau auch solche Erfahrungen gehören dazu, sind enorm wichtig und richtig für die Entwicklung der Jugendlichen und ihrer emotionalen Identitätsbildung mit ihrer Umwelt.
Als wichtige Aufgabe für uns Jugendverantwortlichen erachte ich, dass wir sie mit dem Gefühl nicht allein lassen.
Wir sollen ihnen die Möglichkeit geben, auch mit diesen Gefühlen lernen umzugehen und sich damit auseinanderzusetzen. Dabei können wir sie gut unterstützen, indem wir diese mit ihnen zusammen thematisieren und darüber sprechen. Sowohl vor, wie auch nach einer Aktion.
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