Unsere Fachstelle als Workshopleiterin an der diesjährigen Kirchenpflegetagung in Wislikofen
«Die Jugend ist die Zukunft unserer Kirche», wie oft habe ich diesen Satz schon gehört? Irgendwie kam er mir immer schräg vor. Wieso soll die Jugend eigentlich unsere Zukunft sein und nicht vielmehr unsere Gegenwart? Sie sind doch heute (noch) hier. Und unsere Aufgabe ist es, sie JETZT zu begleiten!
Und doch muss ich natürlich zugeben, dass in dem Satz auch ein Fünkchen Wahrheit liegt, auch wenn ich es anders ausdrücken würde. Ich denke viel mehr, von unserer heutigen kirchlichen Jugendarbeit bzw. deren Qualität ist in Zukunft einiges abhängig:
- Wieviele Menschen werden in Zukunft einen positiven Bezug zur Frohen Botschaft haben, die sie durch Höhen und Tiefen des Lebens begleitet?
- Wievielen Erwachsenen wird es in Zukunft ein Anliegen sein, unseren Glauben ihren Kindern weiter zu geben?
- Wieviele Menschen werden sich in Zukunft freiwillig oder professionell in unserer Kirche engagieren?
Die heutige Jugendarbeit beeinflusst die Zukunft unserer Kirche – davon bin ich überzeugt! Und damit drängt sich die Frage auf: «Was sind Erfolgsfaktoren für eine gelingende Jugendarbeit?» Mit dieser Frage begibt sich unsere Fachstelle dieses Jahr auf die vier Kirchenpflegetagungen in Wislikofen. Und natürlich haben wir neben der Frage auch ein paar Antworten im Rucksack dabei. Auf diese will ich hier jedoch gar nicht konkret eingehen. Vielmehr möchte ich darauf aufmerksam machen, wie wichtig es ist, dass nicht nur die kirchlichen Jugendarbeitenden ein Verständnis für eine nachhaltige, gelingende Jugendarbeit haben. Das reicht nämlich aus Erfahrung nicht aus. Es braucht auch im Pastoralteam und in der Kirchenpflege Verständnis für die Grundzüge der kirchlichen Jugendarbeit – beispielsweise für den Wert von Beziehungsarbeit oder die Notwendigkeit, Herausforderungen und Vorteile, mit jungen Menschen partizipativ zu arbeiten. Gibt es für die Gestaltung der Jugendarbeit unterschiedliche Vorstellungen und Erwartungen, geht viel Energie, Zeit und Motivation für Grundsatzdiskussion und Spannungen verloren. Energie, Zeit und Motivation, die eigentlich den Jugendlichen zustehen würde.
Erfolge in der kirchlichen Jugendarbeit sind kein Zufall! Es ist mit intensivem Engagement verbunden, jedoch ein Arbeitsfeld der Kirche, das auch heute noch blühen und wachsen kann. Neben der «Feldarbeit» der Jugendarbeitenden trägt auch die Kirchenpflege einen wichtigen Teil dazu bei. Denn dieses Feld braucht eine geeignete Personalauswahl, Wertschätzung, Räume, Entscheidungskompetenz und entsprechendes Pensum bzw. Budget. Wir freuen uns, dass wir die Möglichkeit haben, die Kirchenpflegenden für diese Themen zu sensibilisieren – denn immerhin geht bei der kirchlichen Jugendarbeit ja auch um die Zukunft unserer Kirche 😉
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