Das war der spontane Ausruf eines älteren Herrn, dem ich kürzlich sagte, dass ich bei der Fachstelle Jugend und junge Erwachsene der Katholischen Kirche im Aargau arbeite.

Ja genau, habe ich gedacht, es gehört tatsächlich eine Portion Optimismus dazu, in der kirchlichen Jugendarbeit tätig zu sein. Oder, wie in meinem Fall, mit Jugendarbeitenden und kirchlichen Verantwortlichen. Die Herausforderungen sind vielfältig wie die Jugendlichen selbst. Man muss kein Pessimist sein, um sie zu benennen, es reicht ein realistischer Blick: Die Kirche hat auf vielen Ebenen ein Glaubwürdigkeitsproblem, mit der herkömmlichen Glaubenssprache erreicht sie heutige suchende Menschen nur noch schwer, Jugendliche und ihre Bedürfnisse, auch die spirituellen oder religiösen, sind so vielfältig, dass Gemeinschaftsbildung der Quadratur des Kreises gleicht. «One size fits all» – das funktioniert in Glaubensfragen definitiv nicht (mehr).

Wenn ich nur diese Seite sehen würde, dann müsste ich wohl kapitulieren.

Aber, ich bin Optimist. Ich habe auch gute Gründe dafür. Unzählige eigene gute Erfahrungen in Jungwacht Blauring, mit engagierten Leiter*innen und begeisterten Kindern, mit Jugendlichen, die Verantwortung übernehmen im Jugendtreff, bei Anlässen, Aktionen, Events.

Kirchliche Jugendarbeit ist kein Ding der Unmöglichkeit. An vielen Orten gelingt sie – ganz spezifisch in der Begegnung von ganz konkreten Jugendlichen und ihren Jugendarbeitenden. Wenn ich hinschaue, was die Zutaten für gelingende kirchliche Jugendarbeit sind, dann fallen mir beispielsweise auf: Den Jugendlichen immer und immer wieder zuzuhören, echtes Interesse zeigen an dem, was sie beschäftigt und bewegt. Sie darin bestärken, ihren eigenen Weg durch das Leben zu finden. Ehrlich mit ihnen zu sein und authentisch. Ihnen Vertrauen entgegen bringen. Ihnen nicht als «Verkäufer» begegnen, der ihnen Gott oder die Kirche «verkaufen» will. Sondern die Jugendlichen um ihrer selbst willen wertschätzen.

Dies braucht viel Übung, ist so etwas wie «tägliche Exerzitien». Optimismus kann man lernen und trainieren. Jesus hilft dabei.